Noch vor einem Jahrzehnt war die Welt sehr viel eindimensionaler. Wenn Sie Ihren Namen oder Ihr Logo ändern mussten, haben Sie einfach eine Liste der Markentouchpoints erstellt und die notwendigen Änderungen für jeden einzelnen Punkt vorgenommen. Die zunehmende Digitalisierung hat die Anzahl der Kanäle und Touchpoints jedoch explodieren lassen. Aufgrund der aus der Digitalisierung resultierenden steigenden Transparenz ist die Welt direkter geworden und statt des früheren konsistenzbasierten Ansatzes wird jetzt eher ein kohärenzorientiertes Konzept für Corporate Identities angewendet. Auch wenn dies aus inhaltlicher Perspektive attraktiv sein mag, erfordert die Steuerung solcher Erlebnisse mehr Arbeit. Mehr Informationen zu Trends, datenbasierten Erkenntnissen und Methodologien in diesem Zusammenhang finden Sie in unserem Buch Future-Proof Your Brand.

8 Tipps zur Zukunftssicherung Ihrer Marke:

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Zwischenzeitlich möchte ich mit Ihnen einige Erkenntnisse teilen, die ich im Rahmen der Arbeit an Rebrandings oder Aktualisierungen der digitalen Präsenz unserer Kunden in den letzten zehn Jahren gewonnen habe. Heute macht dieser Teil ein Drittel unserer Geschäftstätigkeit aus.

1. Die Website steht nicht mehr länger im Mittelpunkt

Die Website ist nicht länger der Bereich, in dem die wichtigsten Aktivitäten stattfinden. Im Mittelpunkt steht vielmehr eine Hemisphäre aus Elementen, die sich aus sozialen Netzwerken, Systemen und Datenbanken (und was sie mit sich bringen), CRM, Apps, Seiten von Drittanbietern bzw. Vertriebspartnern, Digital Asset Management, Werbung (PPC, Display), SEO und Content zusammensetzt.

2. Unterschätzen Sie die Aufgabe nicht

Aufgrund der Vielzahl an Elementen, die Ihrer Aufmerksamkeit bedürfen, besteht das Risiko, dass nur ein geringer Teil der erforderlichen Maßnahmen wirklich getroffen wird. Jeder Konsument Ihrer Marke wird einen nachlässigen Ansatz unmittelbar erkennen. Marken, die sich für eine umfassende Methode entscheiden, erzielen hierdurch auch einen Wettbewerbsvorteil, indem sie ein rundum angenehmes Erlebnis für Kunden bieten.

3. Sie sind nicht Herr über (all) Ihre Kanäle

Früher hatten Sie bei der Steuerung Ihrer Marke die Kontrolle über die meisten Touchpoints und Kanäle. Heute wird Ihre Marke auch von anderen Benutzern in deren eigenen, mit Ihren Kanälen verbundenen sozialen Kanälen „gesteuert“. Ein erfolgreicher Arbeitsansatz erfordert daher jetzt eine sehr viel kollaborativere und agilere Methode. Darüber hinaus, und um keine wertvolle Zeit zu verlieren, müssen Sie parallel und mit konstanten Wiederholungen und Back Loops an diesen Datenströmen arbeiten, da der Prozess kein Enddatum mehr hat.

4. Erstellen Sie vorab eine Prioritätsmatrix

Legen Sie fest, welche Kanäle für Ihre Kommunikation mit der jeweiligen Stakeholder-Gruppe wichtig sind, und stellen Sie fest, wie leicht oder schwer es sein wird, diese Kanäle zu ändern. Diese Aufgabe wird Ihnen helfen, eine Prioritätsmatrix zu entwickeln, die Sie für Ihren Maßnahmenplan verwenden können. Die Kanäle sollten im Vergleich zu den verfügbaren Ressourcen, finanziellen Mitteln und der zur Verfügung stehenden Zeit geplottet werden. Dies ist von wesentlicher Bedeutung, da Sie hierdurch erkennen können, worauf Sie sich aus Sicht von Impact und Ressourcen konzentrieren sollten, bevor Sie mit dem Prozess beginnen.

„Sie können Prozesse nicht länger steuern, indem Sie (versuchen), sie zu kontrollieren – Menschen wollen sowieso grundsätzlich nicht kontrolliert werden. Sie wollen unterstützt, informiert und befähigt werden, mit der Marke eines Unternehmens zu arbeiten.“

5. Nutzen Sie eine Digital-Asset-Datenbank

Markenrichtlinien gehören der Vergangenheit an. Um heutzutage ein umfassendes Markenerlebnis zu schaffen, müssen Sie die wesentlichen Elemente (Assets) ermitteln und diese für die Nutzung in allen Kanälen und Touchpoints weiterentwickeln. Dies ist eine Projektmanagement- und softwarebasierte Aufgabe – eine umfassende Marken-Asset-Bibliothek aus „Lego-Steinen“, auf denen Ihre Corporate Identity und das Markenerlebnis aufbauen. Es genügt nicht länger für eine Marke, nur kohärent zu sein. Sie muss sich darüber hinaus dynamisch und flexibel präsentieren.

6. Content steht im Mittelpunkt

In Anbetracht dessen, wofür Ihre Marke steht und wie dies vermittelt wird, würde Ihre Marke ohne Content nicht funktionieren. Unserer Ansicht nach sollte Content Management intern erfolgen. Die Fähigkeit, relevanten agilen Content zu erstellen, setzt umfangreiche Kenntnisse Ihres Unternehmens voraus. Der Aufbau eines Markenbotschafter-Netzwerks, das die Markenbotschaften wahrt und optimal präsentiert, ist eine Grundvoraussetzung für die weitere Verbreitung.

7. Markenführung ist wichtiger denn je

Wie bereits erwähnt, geht es beim Hauptansatz nicht mehr um Konsistenz, sondern um Kohärenz. Sie können Prozesse nicht mehr länger steuern, indem Sie (versuchen) sie zu kontrollieren – Menschen wollen sowieso grundsätzlich nicht kontrolliert werden. Sie wollen unterstützt, informiert und befähigt werden, intern und extern mit der Marke eines Unternehmens zu arbeiten. Aus diesem Grund müssen Sie sorgfältig überlegen, welches Konzept für die Markenführung angewendet werden soll. Sie müssen hierzu Ihre Position zwischen Strategie und Öffentlichkeit bestimmen, um Ihre zukünftige Markenführung zu steuern.

8. Mobile Geräte haben Priorität

Ihr Ausgangspunkt ist nicht der PC oder der Mac. Der Ausgangspunkt ist jetzt vielmehr der 5-Zoll-Bildschirm für die Hosentasche, das Gerät, das Sie rund um die Uhr begleitet. Zu glauben, man könne Herausforderungen bezüglich der Marke für mobile Geräte genau wie bei PCs bewältigen, ist ein Trugschluss und dennoch etwas, das wir in vielen Unternehmen beobachten. Es erfordert einen Paradigmenwechsel und ist gleichzeitig eine psychologische Herausforderung, da die meisten Entscheidungsträger nicht mit mobilen Geräten aufgewachsen sind.

Ich freue mich wie immer, jedes dieser Themen mit Ihnen zu diskutieren und wir verfügen über eine Vielzahl weiterer Erkenntnisse, die wir zu diesem Thema teilen können. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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8 Tipps zur Zukunftssicherung Ihrer Marke

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Marke in einer sich schnell verändernden Welt weiterhin eine gute Performance erzielt?

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